Pressemitteilung GLEV
Am 5. Januar 2021 tagen mal wieder die Ministerpräsidenten der Bundesländer, um über weitere Maßnahmen zur Eindämmung von Sars-CoV2 zu beraten. Der wohl umstrittenste Punkt dabei wird mal wieder die Offenhaltung bzw. die Öffnung der Schulen und Kindergärten sein. Und wieder werden, von Politikern aller Couleur, die unterschiedlichsten Ideen und Vorschläge in der Presse lanciert.
Wir, die Vorsitzenden der Landeselternvertretung der Schulformen Grundschule, Gemeinschaftsschule und Gymnasium fordern von der Bildungsministerin und dem Ministerpräsidenten eine Strategie wie Saarlandweit in den Schulen mit Sars-CoV2 umgegangen wird. Wir Eltern sind die scheibchenweise Informationspolitik satt. Wir brauchen verlässliche Aussagen über einen längeren Zeitraum als nur zwei oder drei Wochen. Wir können unseren Berufen, gerade in „systemrelevaten Berufen“ nur unzureichend oder gar nicht nachgehen, wenn wir nicht sicher sein können, dass unsere Kinder gut und sicher in den Kindergärten und Schulen untergebracht sind.
Bis heute haben Politiker dafür gesorgt, dass den vom Lock-Down betroffenen Unternehmen entsprechende Hilfen zur Verfügung gestellt werden. Doch wie Eltern von der Politik unterstützt werden, darüber ist bis heute kein Wort gefallen. Wir brauchen Sicherheit, dass unsere Kinder auch während Schulschließungen und Hybridunterricht weiterhin an Bildung teilhaben. Wir brauchen Sicherheit, dass unsere Kinder nicht durch falsch verstandenes Sicherheitsdenken des Lehrpersonals verunsichert werden. Wir brauchen Sicherheit, dass die langfristige Bildung und die soziale Interaktion unserer Kinder wieder hergestellt werden. Wir brauchen Sicherheit, dass bei angeordneten Quarantänemaßnahmen auch unsere Arbeitsplätze sicher sind. Wir brauchen Sicherheit, dass auch den sozial schwächeren Familien unbürokratisch monetäre Unterstützung zukommt.
Wir erwarten vom Ministerpräsidenten Hans, dass er endlich von seiner Richtlinienkompetenz Gebrauch macht und mit den entsprechenden Ministerien festlegt, wie es Saarlandweit weitergeht. Wann wird was bei welchen Inzidenzwert unternommen. Eine solche Stufenregelung vermissen wir seit Monaten. Der Ministerpräsident muss endlich seiner Aufgabe gerecht werden und die Richtung vorgeben. Die monatelangen Debatten um Luftreiniger, die der Innenminister besorgt und einem Landkreis zu Verfügung stellt, während andere Landkreise dies ablehnen, sorgen nur für Verdruss bei den Eltern. Wir erwarten, dass weitere Regelungen und Verordnungen, die die Schulgemeinschaften betreffen, unter Berücksichtigung des Schulmitbestimmungsgesetzes erfolgen. Hier wurde in den letzten Monaten zu oft in die Schulgemeinschaft eingegriffen, ohne die entsprechenden Gremien zu hören, bzw. deren Vorschläge zu berücksichtigen. Wir erwarten, dass alle an Schule beteiligten Institutionen landkreisübergreifend und unbürokratisch zusammen arbeiten.
Die Vorsitzenden der Elternvertretungen bieten dazu den gemeinsamen Dialog an.
Herzliche Grüße
Stefan Kreis (Grundschulen), Katja Oltmanns (Gymnasien),
Jochen Schumacher (Gemeinschaftsschulen ), Daniela Friedrich-Schmidt (Förderschulen)
GLEV, 05.01.2021